Mit Zelt, Rucksack und eigener Muskelkraft die entlegensten Ecken der großen Welt zu erkunden sind tolle Ziele, auf die man in moderaten Gefilden hinarbeiten kann. Welche Gegend könnte dafür besser geschaffen sein, als die um den Ostseemeeresarm Schlei herum. Aktive Naturlauber, finden hier ideale Gegebenheiten, um sich an die großen Herausforderungen mit Trekkingschuh, Rucksack, Zelt und Co. heranzutasten.
Optimale Trainingsbedingungen
Früh übt sich und die sanftgehügelte, sehr malerische Landschaft um den 42 Kilometer langen Ostseefjord Schlei liefert dafür moderate Startbedingungen. Die gesamte Umrundungsstrecke umfasst 85 Kilometer und lässt sich gut in Etappen mit attraktiven Zwischenzielen aufteilen. Mittels der Fährverbindungen Arnis-Sundacker und Missunde I – Missunde II lässt sich die Tour bedarfsweise abkürzen.
Die Möglichkeiten in der hügeligen Landschaft voranzukommen, sind so vielfältig, wie die Region selbst. Hier lässt sich gut zu Fuß, per Rad oder mit Pferd unterwegs sein und die Eselkoppel in Brodersby bietet sogar geführte Trekkingtouren mit Eseln an.
Vielfältige Natur entlang der Schleiufer
Zwischen der Wikingerstadt Schleswig, die am Ende des Meeresarms liegt und dem Hafenstädtchen Maasholm, dort wo die Schlei in Ostsee mündet, bietet die Landschaft reichlich Abwechslung, durch Wälder, Wiesen und Weiden mit mehr oder weniger steilen Küstenabschnitten. Zwischen Weseby und Missunde verläuft der Weg durch den Wald oberhalb des Ufers und erlaubt einen traumhaften Blick über die „Große Breite“ bis nach Schleswig, sowie auf die Halbinsel Reesholm.
Fjord oder Meeresarm?
Genaugenommen ist der Ostseefjord gar kein Fjord, sondern ein Meeresarm, aber das Ufer der Schlei ähnelt mit seinen zerklüfteten Windungen einer nordischen Fjordlandschaft, in deren geschützten Buchten verträumte Ministrände nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Mehr als nur „Bilderbuch“ und „Filmkulisse“
Die ausgesprochen liebliche Natur verwöhnt das Auge. Wenn sich an milden Tagen noch Schönwetterwolken an sattblauem Himmel dazugesellen und blühende Rapsfelder schließlich auch den Duftsinn betören, dann wähnt man sich beinahe in einer Bilderbuchlandschaft. Wo könnte man den Alltag besser vergessen als hier? Vermutlich wurden Locations für Fernsehproduktionen wie „Der Landarzt“, „Immenhof“ oder „Onkel Bräsig“ eben deshalb an der Schlei gesucht und gefunden.
Essen, trinken, schlafen …
Kleine Schleidörfer, die oft auf die lustige Silbe „-by“ enden – wie Schaalby, Rieseby, Sieseby oder Weseby – laden mit netten Cafés, Restaurants und Snackbuden zum Verschnaufen ein. Wer es etwas lebendiger, aber dennoch überschaubar mag, der sollte unbedingt noch Arnis, die kleinste Stadt Deutschlands, kennenlernen oder das maritme Flair im Hafenstädtchen Kappeln auf sich wirken lassen. Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels, Ferienwohnungen, Pensionen und Jugendherbergen finden sich überall an der Schlei. Am günstigsten und naturnahsten sind natürlich die Campingplätze, die es auch dicht an den Ufern der Schlei gibt.
Auf zu Planung und Vorbereitung!
Eine Trekkingtour um die Schlei erfreut sich besonders bei Einsteigern großer Beliebtheit, weil sie überschaubar und moderat in den Anforderungen ist. Sie ist touristisch erschlossen, ohne jedoch dabei überlaufen zu sein und es bleiben genügend verborgene Winkel und Ortschaften, die das Entdeckerherz wachkitzeln. Aber eine Tour um die Schlei erfordert ähnlich gründliche Überlegungen und Planung, wie die Abenteuerreise für Profis. Die Aachener Nachrichten geben hier übrigens ganz gute Tipps, mit denen nicht mehr viel schief laufen kann, damit das erste Trekkingabenteuer bestimmt nicht das letzte bleibt.